Montag, 18. März 2024

Hier klebt noch Zucker dran

Abbildung: Scheidegger & Spiess

Herausgegeben von Bruna Casagrande, Fabiana Senkpiel, Celia und Nathalie Sidler "Hier klebt noch Zucker dran", Verlag Scheidegger & Spiess,
38,- EUR, 176 Seiten, 26 farbige und 13 s/w-Abbildungen, 16 x 23 cm, ISBN 978-3-03942-177-0    Als künstlerisches Material scheinen sie nicht sonderlich geeignet, Vergänglichkeit ist ihr Prinzip. Und doch kommen Lebensmittel seit den 1950er-Jahren vermehrt zum Einsatz in installativen und performativen Werken, die nicht nur gesehen, sondern auch gerochen, gefühlt, geschmeckt werden können. Aber mit welchen Methoden lassen sich diese Arbeiten vor dem Verschwinden retten? Sollen sie überhaupt gerettet werden? Und wenn ja, wie lässt sich zugleich ihre konstitutive Wandelbarkeit bewahren, ihre multisensorische Dimension? Welche symbolischen, politischen, gesellschaftlichen Aspekte von Lebensmitteln kommen in ihnen zum Tragen? Und welche Rolle spielt Zeugenschaft bei ihrer Bedeutungskonstitution?

Diesen Fragen widmen sich im Miteinander von Kunstwissenschaft, Konservierung- Restaurierung, Kunst und künstlerischer Forschung die Autorinnen dieses Sammelbands, entstanden im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut Praktiken und Theorien der Künste an der Hochschule der Künste Bern. Und die Vielfältigkeit des Untersuchungsgegenstands und der Herangehensweisen bildet sich auch in diesem Buch ab, das verschiedene Druckverfahren und Materialitäten von Papier vereint. Ein sinnliches Ereignis also – auf vielen Ebenen.

Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ein interessantes Thema, was übrigens die Restauratoren schon seit sehr langer Zeit plagt. Wenn Daniel Spoerri die Eat Art zelebrierte und Auflagenobjekte wie den Lebkuchen von Roy Lichtenstein anbot. Aber auch Künstler wie Joseph Beuys (Honigpumpe am Arbeitsplatz), Wolf Vostell, Dieter Roth, um nur einige wenige zu nennen, haben sich unter anderem auch mit süßer Kunst beschäftigt. Dieses Buch bringt etwas mehr Licht ins Dunkel, wenn es um Zucker in der Kunst geht. Auf alle Fälle geht es in diesem Werk um Kunst, der man wortwörtlich bescheinigen kann: "Das Auge isst mit...".

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.scheidegger-spiess.ch/