Mittwoch, 10. März 2021

Joseph Beuys und die Intuitionskiste 1968

Foto: Horst Tress

Hartmut Kraft "Joseph Beuys - Intuition 1968", Kettler Verlag,
 100 Seiten, 19,80 EUR, ISBN 978-3-86206-866-1    Das Multiple „Intuition“ von 1968 – eine kleine Kiste aus Fichtenholz, die Joseph Beuys Stück für Stück per Hand beschriftete – gehört sicherlich zu den bekanntesten Editionen des Künstlers. Insgesamt entstanden rund 12.000 signierte und auf das Jahr 1968 datierte Exemplare. Bei gleicher Konzeption hat jedes Exemplar Unikatcharakter – was seinen Reiz und seine Beliebtheit bei Sammlern erklärt. Aber welche Mitteilung transportiert diese Intuitions-Kiste? Und was bedeutete sie für Beuys selbst? Warum unterzog er sich dieser immensen Arbeit?

Das Buch gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte, Deutungsmöglichkeiten und Variationen des Multiples durch Beuys wie auch durch andere Künstler und untersucht in der Folge das Motiv der „leeren Kisten“ im Werk des Künstlers sowie seine Bedeutung für Beuys’ transformative Krise Mitte der 1950er-Jahre.

Statements von Sammlern, Galeristen, Künstlern und Kunstkritikern sowie bisher unveröffentlichte Auszüge aus Beuys’ Briefen an seine Eltern eröffnen eine Vielzahl weiterer Aspekte zur Rezeption des Multiples.

Köllefornia informiert:     Über das Buch: Passend zum 100.  Geburtstag von Joseph Beuys erscheint dieses spannende Buch. Selbst Eva Beuys hat diese Publikation mit Briefen von und an ihrem Mann ergänzt. Weiterhin runden das ausführlich behandelte Thema Statements von unterschiedlichen Personen ab. Darunter Walter König, Franz von der Grinten, Horst Tress, Johannes Stüttgen und einige mehr. Dieses Buch hat im großen Beuysoeuvre gefehlt. Glückwunsch. Über den Autoren: Prof. Dr. med. Hartmut Kraft, Psychoanalytiker, Kunstsammler, Ausstellungskurator und Autor in Köln. Der Nervenarzt hat zahlreiche Bücher über Kunst, Ethnologie und Psychoanalyse geschrieben. Er ist Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn.