Dienstag, 26. November 2024

Ein Ex-Killer-Thriller

Abbildung: Lübbe

Rob Hart "Assassins Anonymous", Lübbe Verlag,
333 Seiten, 12,99 EUR, ISBN: 978-3-404-19400-1    Einst war Mark der gefährlichste Auftragskiller der Welt. Doch inzwischen hat er dieses Leben hinter sich gelassen und ist den Assassins Anonymous beigetreten, einer geheimen Selbsthilfegruppe für reumütige Auftragsmörder, und folgt deren Zwölf-Stufen-Programm. Kurz vor seinem einjährigen Jubiläum wird Mark von einem mysteriösen Russen angegriffen, der ihn schwer verletzt und halbtot zurücklässt. Wissend, dass sein Angreifer zurückkehren wird, muss Mark schleunigst herausfinden, wer ihn umbringen wollte und warum. Aber wie soll er überleben, ohne rückfällig zu werden und selbst jemanden zu töten?
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ganz unüblich wie der Autor seine Geschichte aufbaut. Wenn ein Killer nicht mehr töten möchte, scheint in den eingefahrenen Kriminalgeschichten als Ausnahme zu gelten. Lesestoff der so selten erscheint. Über den Autoren: Rob Hart hat als politischer Journalist, als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York gearbeitet. Er ist Autor einer Krimiserie und hat zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Rob Hart lebt mit Frau und Tochter auf Staten Island.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik

Samstag, 26. Oktober 2024

Das Kalendermädchen

Abbildung: Droemer

Sebastian Fitzek "Das Kalendermädchen", Droemer Verlag,
400 Seiten, 25,- EUR, ISBN 978-3-426-28174-1    Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter Verschluss gehaltenen Adoptionsakte steht der Vermerk: "Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen! Mutter droht Todesgefahr!!!" Doch nun ist Alma lebensgefährlich erkrankt und braucht dringend einen Knochenmarkspender. Um das Leben ihrer Adoptivtochter zu retten, startet Olivia Rauch eine verzweifelte Suche nach den biologischen Eltern. Dabei stößt die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin auf die Legende vom "Kalendermädchen": einer jungen Frau, die sich einst zur Weihnachtszeit in ein abgeschiedenes Häuschen im Frankenwald zurückgezogen hatte. Und die dort von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen Adventskalender des Grauens zu öffnen.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Er gilt ja bekanntlich mit zu den erfolgreichsten deutschen Kriminalschriftstellern. Und das wahrlich zu Recht. Fitzek ist ein brillanter Erzähler und vor allem ein Geschichtenerfinder. Da kann es, wie auch in seinem aktuellen Roman, schon ganz schön unter die Haut kribbeln. Gestandene Leser seiner Bücher wissen es längst, was als Leser auf sie zukommt, wenn sie ein Buch von ihm aufschlagen. Im neuen Roman der teils düster daher kommt, werden sie in einer abgrundtiefen Welt mitgenommen. Man möchte, aber wird es einfach nicht schaffen, dass Buch zur Seite zu legen. Über den Autoren: Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman „Die Therapie“ eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde „Die Therapie“ jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V.. Sebastian Fitzek lebt in Berlin.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.droemer-knaur.de/

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Durch Mauern gehen

Abbildung: Luchterhand

Marina Abramović "Durch Mauern gehen", Luchterhand Verlag,
Seiten, 28,- EUR, ISBN 978-3-630-87500-2    Sie hat die Grenzen der Kunst gesprengt: sich gepeitscht, mit einer Glasscherbe ein Pentagramm in den Bauch geritzt, ein Messer in die Finger gerammt. Sie ist 2500 Kilometer auf der Chinesischen Mauer gegangen, zwölf Jahre in einem umgebauten Citroën-Bus durch die Welt gefahren und hat ein Jahr bei den Aborigines in Australien gelebt. Spätestens seit "The Artist is Present" – ihrer berühmten Performance 2010 im New Yorker Museum of Modern Art - gilt Marina Abramović in der ganzen Welt als Kultfigur. Robert Redford schwärmt für sie genauso wie Lady Gaga. Vom "Time Magazine" wurde sie zu den 100 wichtigsten Menschen des Jahres 2014 gewählt.

In ihren Memoiren blickt Abramović zurück auf sieben Lebensjahrzehnte als charismatische Künstlerin und Grenzgängerin. Von ihrer strengen Kindheit im kommunistischen Jugoslawien, wo sie bei ihren der politischen Elite nahestehenden Eltern im Schatten Titos aufwuchs – bis hin zu ihren jüngsten Aktionen, bei denen sie die Seele von Millionen von Menschen mit der Kraft ihres Schweigens berührte.

Köllefornia informiert:    Über das Buch: Bereits seit 8 Jahren ist dieses wuchtige Buch im Buchhandel erhältlich und es ist immer noch so interessant wie damals. Marina Abramović legt hier ohne Scheu und ganz frei ihre Lebensgeschichte offen. Als empathischer Leser ist man erschrocken von den Geschichten über ihre Kindheit. Was musste die mittlerweile weltbekannte Künstlerin nicht alles über sich ergehen lassen. Haben diese Erfahrungen sie als Künstlerin geprägt? Mit absoluter Sicherheit, denn sie suchte fortan vieles in ihrer Kunst zu verarbeiten. Ihre Energie ist und bleibt prägend in ihrem weiteren Leben und in ihren Performances. Als sie den Künstlerkollegen Ulay kennenlernte, wurde ein weiterer Abschnitt offengelegt. Was als eine Liebesromanze begann und in einer engen Zusammenarbeit mündete, nahm ebenfalls ein Ende mit Schrecken. Aber lesen Sie selbst, dieses Buch ist eine Geschichte über ein Leben, das beispiellos scheint. Durch ihre charaktervolle Stärke hat es die Künstlerin geschafft, über ihr Leben zu sprechen und ihren beispiellosen Weg in die Kunstgeschichte offen zu legen. Über die Künstlerin: Marina Abramović, 1946 in Belgrad geboren, ist eine der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Ihre Werke sind in weltberühmten Museen zu sehen, in der Tate Modern, im Guggenheim Museum, im Centre Pompidou und im Hamburger Bahnhof in Berlin. Zu Beginn ihrer Karriere machte sie mit radikalen Performances auf sich aufmerksam. 1997 wurde sie auf der Biennale 1997 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Ihre jüngsten Arbeiten waren sensationelle Erfolge: 850.000 Menschen besuchten 2010 allein ihre Performance „The Artist is Present“ im New Yorker MoMA. Drei Monate lang saß die Künstlerin auf einem Stuhl, schaute ihrem Gegenüber in die Augen und schwieg. Marina Abramović ist u. a. Gastprofessorin an der Hochschule der Künste in Berlin. Sie lebt in New York.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.penguin.de/verlage/luchterhand-literaturverlag

Samstag, 28. September 2024

Jim Dine "Dog on the Forge"

Abbildung: Steidl

Jim Dine "Dog on the Forge", Steidl Verlag,
136 Seiten, 85 Abbildungen, fester Einband, 18 x 24 cm, Englisch, 25,- EUR, ISBN 978-3-96999-363-7    Jim Dine ist ein außergewöhnlicher Künstler, der mit einer schier endlosen Bandbreite unterschiedlichster Kunstformen arbeitet: Druckgrafik, Fotografie, Zeichnung, Malerei, Skulptur, Prosa und Lyrik, Performance und – für Jim Dine ein besonders wichtiges Medium – Buch. Anders als viele Künstler, die sich auf ein einzelnes Medium konzentrieren, hat Dine, seit seiner ersten künstlerischen Arbeit in der Schulzeit und schließlich über sieben Jahrzehnte hinweg, verschiedenste Materialien und Arbeitsweisen ausprobiert und deren Grenzen immer wieder bewusst überschritten.

In Dog on the Forge, dem hier vorliegenden Buch, das Dines Ausstellung im Palazzo Rocca bei der Biennale in Venedig begleitet, ist er diesem Prinzip treu geblieben: Er erfindet seine mittlerweile klassischen Motive wie Venus und Pinocchio, Werkzeuge, Herzen und Selbstporträts ganz neu und verbindet sie zu einer eklektischen Kombination verschiedener Materialien, indem er zum Beispiel Bronze bemalt oder Kollagen auf Leinwand bringt. Es entstehen Kunstwerke von rastloser, bisweilen rasender Energie, die spannende Einblicke in Dines unermüdliche Kreativität ermöglichen.

Köllefornia informiert:    Über das Buch: „Jim Dine – Dog on the Forge“ präsentiert rund 50 Werke des Künstlers. Gemälde, Zeichnungen, Bronze- und Holzskulpturen sowie eine beeindruckende Außeninstallation großformatiger Bronzeskulpturen. Das Buch zur Ausstellung zeigt monumentale und ortsspezifische Werke, die speziell für die Biennale Arte 2024 konzipiert wurden. Noch nie zuvor ausgestellte Gemälde und Skulpturen werden in einen Dialog miteinander und mit Kunstwerken aus den 1980er-Jahren bis heute gesetzt. Der rastlose Jim Dine fiel es von jeher schwer, ruhig zu sitzen, er musste immer auf Reisen und auf die Beine sein, um Neues zu entdecken und zu entwickeln. Das fantastische Buch zeigt die Gesamtheit seines Werks, das er für die Biennale geschaffen hat. Über den Künstler: Jim Dine wurde 1935 in Cincinnati, Ohio geboren. Er ist als Maler, Bildhauer und Grafiker tätig. Seine Werke wurden vielfach in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt; sie zählen zum Bestand der wichtigsten Museen und Sammlungen weltweit. Bei Steidl erschienen u.a. die Bände Tools (2018), The Secret Drawings (2020), Electrolyte in Blue (2021), I Print. Catalogue Raisonné of Prints, 2001–2020 (2021), Viral Interest (2021) und Grace and Beauty (2022).

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://steidl.de/

Mittwoch, 25. September 2024

Der Riss

Abbildung: Lübbe

Thilo Winter "Der Riss", Lübbe Verlag,
384 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-404-19305-9    Die Vulkanologin Antonia Rauwolf wird zu einer Forschungsstation im bedrohten ewigen Eis der Antarktis geschickt: Sie soll herausfinden, ob die kürzlich entdeckten knapp hundert Vulkane aktiv werden könnten. Ein Ausbruch hätte katastrophale Folgen für das Weltklima. Was keiner weiß: Sie ist auch gekommen, um nach ihrem Bruder Emilio zu suchen, der nach einer Expedition in die eisige Wüste als vermisst gilt. Bei ihren Nachforschungen kommt Antonia gefährlichen Machenschaften auf die Spur.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Brillant, wie der Autor seine Geschichte aus der Realität heraus spannend zu erzählen weis. Er findet ein absolutes Gleichgewicht zwischen Wahrheit, Erfundenem, hier handelt es sich wortwörtlich um einen eiskalten Roman. Unbedingt lesen. Über den Autoren: Thilo Winter ist ein deutscher Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist. In seinen Reportagen berichtet er über Unterwasserforschung mit Tauchrobotern, archäologische Funde in abtauenden Gletschern, den Klimawandel als Ursache für den Untergang früher Kulturen und die Zukunft der Polargebiete. Winter arbeitet u.a. für die Zeitschriften Spiegel Geschichte, bild der wissenschaft und Spektrum der Wissenschaft. Er studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Ethnologie. Er ist ein versierter Romanautor, mit "Der Riss" legt er seinen ersten Wissenschaftsthriller vor.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik

Mittwoch, 18. September 2024

Identifikation und Empowerment

Abbildung: Wagenbach

Wolfgang Ullrich "Identifikation und Empowerment", Verlag Klaus Wagenbach,
225 Seiten, 24,- EUR, ISBN 978-3-8031-3745-6    Die neue Kunst ist kooperativ und achtsam, sie motiviert – und stört nicht. Aber sollte Kunst nicht zur Veränderung anstiften? Und was verrät der Siegeszug der Identifikation über die gesellschaftlichen Verhältnisse? Wolfgang Ullrichs Antworten zielen direkt ins nervöse Herz der Gegenwart. Die autonome Kunst der Moderne setzte auf Differenzerfahrung: das Kunstwerk als das Andere, Außeralltägliche, das verwirrt, aufrüttelt und bestenfalls zu Korrekturen am Entwurf von Selbst und Gesellschaft anregt. Doch in den letzten Jahren haben neue Formen des Umgangs mit Kunst international an Dominanz gewonnen: Viele Betrachter erwarten Verbindendes und Gemeinschaftsbildendes. Sie wünschen sich Bestärkung und Unterstützung, kurz: Identifikation und Empowerment. Immer häufiger verknüpft sich Kunst mit politischen, aktivistischen und auch konsumistischen Anliegen. Wird die Kunst so zum bloßen Energieriegel für den leichten Verzehr zwischendurch – oder doch zur Wegbereiterin einer gerechteren Gesellschaft? Und wer verteidigt noch die Autonomie der Kunst? Wolfgang Ullrich schärft das post-autonome Profil und führt die historisch vielleicht gar nicht so neue Kunst an die Triggerpunkte des gesellschaftlichen Diskurses: Debatten um die Documenta und kulturelle Aneignung, den Protest der Letzten Generation und die Sozialen Medien im Spannungsfeld von Bekenntnisdrang und Polarisierung.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Der Autor, ein ehemaliger Hochschulprofessor in Karlsruhe, wirft einen interessanten Blick auf die Kunstszene. Seit Duchamp hatte sich bereits vieles verändert, seit Social Media kam noch einmal ein anderes, ein neues Bild des Künstlers zum Vorschein. Viele Akteure sehen sich als Stars, die ihre Fans bedienen und sich als solche in geeigneten Blasen aufhalten oder wird heutige Kunst für den schnellen Verzehr geschaffen? Wolfgang Ullrich versucht Antworten auf diese und andere Fragen zu geben. Dabei geht es auch um kulturelle Aneignungen, den Politisierungsgedanken und ob es künftig eine ganze andere Kunst geben wird. Über den Autoren: Wolfgang Ullrich, geboren 1967 in München, studierte dort ab 1986 Philosophie, Kunstgeschichte, Logik / Wissenschaftstheorie und Germanistik. 1994 promovierte er mit einer Dissertation über das Spätwerk und Ereignis-Denken Martin Heideggers. Neben Lehraufträgen an verschiedenen Hochschulen war er von 1997–2003 als Assistent am Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in München, 2003/04 war er Gastprofessor für Kunsttheorie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seine Professur für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, die er seit 2006 innehatte, legte er 2015 nieder. Seither lebt er als freier Autor in Leipzig. Zahlreiche Publikationen, insbesondere zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, über moderne Bildwelten sowie Wohlstandsphänomene.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.wagenbach.de/

Freitag, 13. September 2024

Tomasson, Etzold und Tsokos und ihre neuen Bücher bei Droemer Knaur

Abbildungen: Droemer Knaur

Ben Tomasson "Forsberg und die Schatten", Droemer Verlag,
416 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-426-30893-6    In Göteborg wird ein ehemaliger Jura-Dozent ermordet, der vor 22 Jahren wegen Vergewaltigung verurteilt worden war. Die späte Rache seines vermeintlichen Opfers? Oder war er in andere Machenschaften verstrickt und wurde mundtot gemacht? Kommissar Frederik Forsberg übernimmt den Fall, doch alle Spuren laufen ins Leere und die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Da ist es nicht hilfreich, dass Forsberg auch private Sorgen plagen: Erst wird seine heimliche Geliebte Lea verhaftet, weil sie auf ihren Mann, den Kriminellen Arvid Ekström, geschossen hat. Dann verschwindet Ekström, und die Kampfspuren in seiner Villa weisen eindeutig auf einen Verdächtigen hin: Frederik Forsberg.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Das Schöne an der Schreibe des beliebten Autoren ist die Tatsache, dass er seine Romane nicht in Blut ertränkt. Hier steht mehr Hintersinniges und Rätselhaftes im Vordergrund. Und gerade das macht seine Geschichten auch so interessant und spannend. Über den Autoren: Ben Tomasson, Jahrgang 1969, ist Germanist und Pädagoge und promovierter Diplom-Psychologe. Ehe er sich ganz dem Schreiben gewidmet hat, war er einige Jahre in der Bildungsforschung tätig. Tomassons Leidenschaften sind die Geschichten, die das Leben schreibt, die vielschichtigen Innenwelten der Menschen, Motorradfahren und Reisen zu jenen Orten, an denen Sonne und Meer sich treffen. Tomasson ist verheiratet und lebt in Kiel. Momentan schreibt er am vierten Band seiner Reihe um den Göteborger Kommissar Forsberg.

Tsokos "Mit kaltem Kalkül", Knaur Verlag, 368 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-426-52872-3    Die Spezialeinheit „Extremdelikte“ um Dr. Sabine Yao untersucht auch diesmal wieder ungewöhnliche Todesfälle: Zwei in schwarze Samtkleider gehüllte und bizarr entstellte Tote, die im Wald an einem Gestell hängen, geben ebenso Rätsel auf wie ein Tatort in einer Bauwagensiedlung, wo ein Toter zwischen Kinderspielzeug, fetischartigen Utensilien und Perücken liegt. Noch weiß keiner der Ermittler, dass der jordanische Ex-Geheimdienstler Khalaf unter Hochdruck nach dem verschwundenen achtjährigen Yasser sucht. Ihm vertrauen die Bewohner der Neuköllner High-Deck-Siedlung mehr als der Polizei. Khalaf findet heraus, dass Yasser nicht das erste verschwundene Kind aus der Siedlung ist - und dass hinter diesem Fall etwas Grauenvolles steckt. Als eine Kinderleiche gefunden wird, beginnt Sabine Yao zu erkennen, dass fernab der sichtbaren Berliner Strukturen eine urbane Schattengesellschaft existiert, die einen Blick hinter die Kulissen kaum verzeiht. Ermittlerin Monica Monti jedoch, Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA, schert es weder, was die Vernunft vorgibt, noch, was alle anderen denken. Sie folgt ihrem Instinkt.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Tsokos lädt hier ein, am Seziertisch mit dabei zu sein. Da bekommen so einige Leser wohl pure Gänsehaut. Ein rund herum gelungener neuer Roman. Über den Autoren: Prof. Dr. Michael Tsokos, Jahrgang 1967, ist Professor für Rechtsmedizin und leitet das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Michael Tsokos ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und regelmäßig als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für das BKA bei der Identifizierung der Opfer von Terrorangriffen und Massenkatastrophen. Seine bisherigen 26 Bücher waren allesamt SPIEGEL-Bestseller.

Veit Etzold "Final Blood", Droemer Verlag, 320 Seiten, 11,99 EUR, ISBN 978-3-426-30935-3    Ein Luxushotel in Berlin wird zum Schauplatz eines bestialischen Mordes: Ein Ministerpräsident und seine Familie liegen tot in ihrer Suite. Patho-Psychologin Clara Vidalis und ihrem Team vom LKA bietet sich ein Bild des Grauens. Offenbar wurden die Opfer post mortem verstümmelt, eingeritzt in ihre Haut finden sich seltsame Zeichen. Als wäre das nicht genug, stehen auf dem Esstisch der Suite Weingläser, die mit Blut gefüllt sind. Auf TikTok taucht kurz darauf ein Video auf, das offenbar direkt nach der Tat aufgenommen wurde. Es zeigt das Hotelzimmer und einen maskierten Mann, der aus einem mit roter Flüssigkeit gefüllten Weinglas trinkt. Plötzlich scheinen die sozialen Netzwerke ein verstörendes Eigenleben zu entwickeln.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Hier benötigen die Leser viel frischen Atem und gute Nerven. Eiskalter Stoff, wenn es um brutale Mordgeschichten geht. Etzold versteht sein Handwerk. Über den Autoren: Prof. Dr. Veit Etzold ist Autor von dreizehn SPIEGEL-Bestsellern. Sein erstes Buch schrieb er im Jahr 2008 mit Prof. Michael Tsokos, dem ehemaligen Chef der Berliner Rechtsmedizin, über spektakuläre Todesfälle in der Forensik. Bevor er zu schreiben anfing, war Etzold Banker, Strategieberater und Programmdirektor in der Management-Ausbildung. Heute arbeitet er als Thriller-Autor und Keynote Speaker. Passend zu seinen Thrillern ist er mit der Rechtsmedizinerin Saskia Etzold (geb. Guddat) verheiratet. Veit Etzold lebt mit seiner Frau in Berlin und Bremen.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.droemer-knaur.de/