Mittwoch, 24. Juli 2019

50 Jahre Sammlung Kraft

Abbildung: Kettler Verlag

Hartmut Kraft „Kunst ist immer eine Behauptung, Sammeln auch“, Kettler Verlag, 296 Seiten, 24,- EUR, ISBN 978-3-86206-768-8    Das Sammlerehepaar Maria und Hartmut Kraft hat in fünf Jahrzehnten eine umfangreiche Kollektion zusammengetragen, die vor allem Positionen der Nachkriegskunst, der Outsider Art sowie Werke außereuropäischer Kulturen umfasst. Arbeiten von Joseph Beuys, Rupprecht Geiger oder Herbert Zangs stehen neben jenen berühmter Outsider-Künstler wie Friedrich Schröder-Sonnenstern, Gustav Mesmer oder Karl Junker. Masken und Skulpturen aus Afrika, Papua Neuguinea und Mittelamerika sind ebenso Teil der Sammlung wie Buddha-Skulpturen aus Thailand und China.

Das Buch stellt die umfangreiche und vielschichtige Sammlung anhand von 16 Themen-Kapiteln vor. Dabei ist die Publikation nicht nur ein Buch über Kunst und Künstler, sondern auch ein Bericht über psychologische Aspekte des Sammelns, die Geschichte der Sammlung, autobiografische Hintergründe und Motive. Kurzum: ein Buch über das „System Kunst“.

Ausstellung „Kunst ist ist immer eine Behauptung, Sammeln auch“. Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach
13.09. – 24.11.2019

Hier kann das Buch geordert werden: Kettler Verlag

Köllefornia informiert:    Zum Buch: Auch wenn man wie ich, mit einem eingefleischten Kunstsammler befreundet ist, überrascht er einen immer wieder aufs neue. Die Rede ist von Hartmut Kraft. Seines Zeichens ein besessener Kunstfreund seit er zwanzig Jahre alt ist. Seine Frau Maria teilt seine Begeisterung in dem sie ihn bei der Sammelleidenschaft immens unterstützt. Auf seiner Künstlerliste finden sich große Namen wie Gerhard Richter und Robert Rauschenberg. Aber auch sehr wichtige, aber nicht so im Rampenlicht stehende KünstlerInnen wie Hede Bühl oder Peter Gilles. Vor etlichen Jahren, als er für seine Arztpraxis neue Rezeptformulare bekam, verschickte er seine alten nicht mehr gültigen Exemplare an bildende Künstler. Versehen mit der Bitte diese doch zu überarbeiten und für eine Ausstellung und ein Buch unter dem Titel „Kunst auf Rezept“ zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ein Fundus der unterschiedlichsten kleinen Kunstwerke war geboren. Darunter Arbeiten von Gerhard Richter, Günther Uecker, Per Kirkeby, Thomas Baumgärtel, Felix Droese, Reiner Ruthenbeck, Otto Piene oder Konrad Klapheck.

Nun wird Hartmut Kraft 70 Jahre jung und blickt mit einem umfassenden Katalogbuch auf seine intensive Kunstzeit zurück. Herzlichen Glückwunsch. (H.T.)


Zum Autoren: Es ist schon eher ungewöhnlich, dass ein Nervenarzt und Psychoanalytiker eine Honorarprofessur an einer Hochschule für Kunst und Gesellschaft erhält. Doch Prof. Dr. med. Hartmut Kraft ist tatsächlich eine Honorarprofessur der staatlich anerkannten „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ in Alfter bei Bonn verliehen worden. Und das nicht ohne Grund. Kraft beschäftigte sich nämlich bereits in seiner Dissertation mit einem künstlerischen Thema – dem geeigneten Krankenzimmerbild. Seit 1984 ist er in Köln als niedergelassener ärztlicher Psychotherapeut und seit 1986 außerdem als Psychoanalytiker tätig.

Parallel zu seiner ärztlichen Tätigkeit veröffentlichte Kraft auch zahlreiche Publikationen zu Themen aus Medizin, Psychoanalyse, Kunst und Ethnologie, unter anderem „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“. Kraft hat sich als Kunstsammler, Autor zahlreicher Kunstbücher sowie als Kurator einen Namen gemacht. Seine Sammlungen wurden bereits mehrfach in Kunstvereine und Museen in der gesamten Republik ausgestellt.