Montag, 5. September 2022

Realismus, Fluxus und Pop Art in Ahrweiler zu sehen

Von links nach rechts: Gerd Lieder, Marcus Diede, Detlef Lieffertz,
Bürgermeister Guido Orthen, Horst Tress, Kolja Senteur
und Thomas Baumgärtel (Bananensprayer) Foto: Baumgärtel

Eine Ausstellung, die man so nicht oft zu sehen bekommt: "Kapitalistischer Realismus, Sozialistischer Realismus, Fluxus, Deutscher Pop" lautet der Titel dieser Schau. Zu sehen im Stadtmuseum Ahrweiler - Weißer Turm, Altenbaustr. 5, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vom 04. bis 25. September kann diese Ausstellung besucht werden. Mi.: 16-18 Uhr, Do. 17-19 Uhr, Fr.: 16-18 Uhr, Sa. und So. von 14-18 Uhr.

Thomas Baumgärtel neben seiner frisch
gesprayten Banane im Gespräch mit Marcus Diede.
 Foto: Lydia Tress

Liebhaber zeitgenössischer Kunst werden sich diese Auswahl nicht entgehen lassen. Es werden Werke von Hermann Albert, Thomas Baumgärtel, K.P. Brehmer, Bazon Brock, Moritz Götze, Wasja Götze, Endy Hupperich, Martin Kippenberger, Fritz Köthe, Uwe Lausen, Gerd Lieder, Detlef Lieffertz, Oskar Manigk, Heiner Meyer, Siegfried Neuenhausen, C.O. Paeffgen, Robert Rehfeldt, HA Schult, Kolja Senteur, Klaus Staeck, Hans Ticha, Horst Tress, Timm Ulrichs sowie Wolf Vostell gezeigt.

Über drei Etagen eine spannende und exzellent kuratierte Ausstellung von Marcus Diede. Geadelt wurde die Präsentation durch die Spraybanane des Kölner Bananensprayers Thomas Baumgärtel. Diese brachte er neben der Eingangstür des Stadtmuseum Ahrweiler - Weißer Turm an.

Eine Auswahl von Büchern zu den einzelnen Künstlern kann vor Ort in Augenschein genommen werden, um weitere Informationen zu erhalten. Außerdem ist ein ausführlicher Katalog mit Texten von Bazon Brock und Horst Tress, neben zahlreichen farbigen Abbildungen zur Ausstellung erschienen.

Donnerstag, 30. Juni 2022

Karin Kneffel im Max Ernst Museum

Horst Tress pustet die gemalte Kerze von Karin Kneffel aus.
(Foto: Lydia Tress)

Das Max Ernst Museum Brühl zeigt noch bis zum 28. August 2022 die Malerin Karin Kneffel.
Karin Kneffel wohl eine der begnadeten Künstlerinnen der Bundesrepublik, stellt zurzeit ihre Werke in der Nähe von Köln und Bonn aus. Genauer gesagt, im Max Ernst Museum Brühl des LVR, Comesstraße 42, / Max-Ernst-Allee 1, 50321 Brühl.

Die zweite von KÖLLEFORNIA bereits besuchte Ausstellung von Karin Kneffel, die Erste fand 2015 im Kölner Kollwitz Museum statt. Dort zeigte sie kleinere Arbeiten unter dem Titel "Fallstudien". Wir erinnern uns heute noch gerne an dieser fantastischen Schau mitten in der Rheinmetrople. Neben Tierporträts konnte man Aquarelle, die von Putzfrauen bei der Arbeit handeln, sowie rutschende Männer, die nur so purzeln und dahingleiten beobachten.

Die aktuelle Bilderauswahl erlebt eine rund herum gelungene Präsentation von überwiegend großen bis übergroßen Ölbildern. Ein Querschnitt ihres großartigen Oeuvres lädt zum Verweilen ein. Die Bilder korrespondieren mit dem Betrachter, sie geben Ernstes, Hintergründiges und auch Lustiges preis. Man kann in ihnen lesen. Alle Besucher werden sie verstehen, vom Kind bis zum Greis, die Leinwände offenbaren großes Können einer sympathischen Künstlerin.

Hiermit sei ein Besuch unbedingt zu empfehlen. Mit dem Auto oder der Regionalbahn ist das Museum problemlos zu erreichen. Und wer nach einem Besuch noch etwas entspannen möchte, sei der Brühler Schlosspark als direkter Nachbar des Museumsgeländes besonders ans Herz gelegt.

Sonntag, 3. Oktober 2021

Kuriose Kommunikation

Parkscheibe als Mail Art-Postkarte,
1980er Jahre Michael Berger,
Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Foto: © Bert Bostelmann/ MSPT

Kuriose Kommunikation. Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung 30. September 2021 bis 20. Februar 2022 im Frankfurter Museum für Kommunikation. 
Viele der gezeigten Gegenstände sind typisch für die jeweils gängigen Formen des Austauschs von Mitteilungen zu unterschiedlichen Zeiten. Sie erzählen von Kreativität und Witz, mitunter auch von Not und Mangel. Sie zeigen die Vielfalt der Dinge und Wege, die Technikerinnen, Erfinder und Laien entwickeln, um Botschaften zu überbringen. 

Die Ausstellung ist in sechs Themenbereiche gegliedert: „Es geht auch anders“, „Einzigartigkeit in Serie“, „Marke Eigenbau“, „Unterwegs“, „Gegen die Regeln“und „Technik, die begeistert?“. Dabei treffen Exponate aus allen Sammlungsstandorten, unterschiedlichen Epochen und Zusammenhängen aufeinander. 

Auftakt Jubiläumsjahr 2022: 150 Jahre Sammlungen „Mit dieser Ausstellung läuten wir das kommende Jubiläumsjahr ein: 2022 feiert die Museumsstiftung für Post und Telekommunikation 150 Jahre Sammlung. 

Die Sammlungen gehen zurück auf die Gründung des Reichspostmuseums 1872 in Berlin. Das Reichspostmuseum war eines der ersten und modernsten technikhistorischen Museen der Welt. Heute stellen sich ganz neue Herausforderungen an unsere Sammlungen. Unser Hauptaugenmerk der Sammlungsarbeit liegt auf der Frage: Wie können wir historische Zusammenhänge mit gegenwärtigen Prozessen verknüpfen, um Orientierungshilfe in Gegenwart und Zukunft zu bieten? 

Brief- Tischtennisschläger
Tischtennisschläger als Mail Art-Postsendung,
1981 Michael Berger, Foto: © Bert Bostelmann/ MSPT 

Mit ‚Kuriose Kommunikation‘ wird ein ungewöhnliches Schlaglicht auf das Arbeitsfeld des Sammelns geworfen.“ (Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation Frankfurt und Leiter (Kurator) der Museumsstiftung Post und Telekommunikation).

Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation verfügt über eine der weltweit größten Sammlungen zum Thema Kommunikation. Seit rund 150 Jahren werden dort Objekte zusammengetragen, die die historische Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens sowie die facettenreichen Erscheinungsformen der Kommunikation dokumentieren. Doch immer wieder finden sich in den Depots auch kuriose Objekte, die durch eine ungewöhnliche Nutzung überraschen, eine ausgefallene Geschichte oder ein besonderes Design – ein Telefon in Form eines Duschkopfes etwa oder ein Bierdeckel, der als Postkarte verschickt wurde. Die Ausstellung widmet sich diesen besonderen Objekten und geht der Frage nach, wie, warum und für wen eigentlich Museen sammeln.

Übrigens beherbergt das Museum für Kommunikation die Mail- Art-Sammlung von Lydia und Horst Tress (1970 bis in die 1990er Jahre)

Mittwoch, 10. März 2021

Joseph Beuys und die Intuitionskiste 1968

Foto: Horst Tress

Hartmut Kraft "Joseph Beuys - Intuition 1968", Kettler Verlag,
 100 Seiten, 19,80 EUR, ISBN 978-3-86206-866-1    Das Multiple „Intuition“ von 1968 – eine kleine Kiste aus Fichtenholz, die Joseph Beuys Stück für Stück per Hand beschriftete – gehört sicherlich zu den bekanntesten Editionen des Künstlers. Insgesamt entstanden rund 12.000 signierte und auf das Jahr 1968 datierte Exemplare. Bei gleicher Konzeption hat jedes Exemplar Unikatcharakter – was seinen Reiz und seine Beliebtheit bei Sammlern erklärt. Aber welche Mitteilung transportiert diese Intuitions-Kiste? Und was bedeutete sie für Beuys selbst? Warum unterzog er sich dieser immensen Arbeit?

Das Buch gibt Einblick in die Entstehungsgeschichte, Deutungsmöglichkeiten und Variationen des Multiples durch Beuys wie auch durch andere Künstler und untersucht in der Folge das Motiv der „leeren Kisten“ im Werk des Künstlers sowie seine Bedeutung für Beuys’ transformative Krise Mitte der 1950er-Jahre.

Statements von Sammlern, Galeristen, Künstlern und Kunstkritikern sowie bisher unveröffentlichte Auszüge aus Beuys’ Briefen an seine Eltern eröffnen eine Vielzahl weiterer Aspekte zur Rezeption des Multiples.

Köllefornia informiert:     Über das Buch: Passend zum 100.  Geburtstag von Joseph Beuys erscheint dieses spannende Buch. Selbst Eva Beuys hat diese Publikation mit Briefen von und an ihrem Mann ergänzt. Weiterhin runden das ausführlich behandelte Thema Statements von unterschiedlichen Personen ab. Darunter Walter König, Franz von der Grinten, Horst Tress, Johannes Stüttgen und einige mehr. Dieses Buch hat im großen Beuysoeuvre gefehlt. Glückwunsch. Über den Autoren: Prof. Dr. med. Hartmut Kraft, Psychoanalytiker, Kunstsammler, Ausstellungskurator und Autor in Köln. Der Nervenarzt hat zahlreiche Bücher über Kunst, Ethnologie und Psychoanalyse geschrieben. Er ist Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Postkunst

Abbildung: Lutz Wohlrab

Lutz Wohlrab "Postkunst", Verlag Lutz Wohlrab,
80 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-9814296-9-5    Mit diesem Buch stellt sich der Verleger als Künstler vor. In der Mail Art-Szene ist er seit langem aktiv und Postkunst ist für ihn beides: Kunst per Post und Kunst nach Kunst. Aber keine, die zeitlich nach der Kunst käme, sondern eine, die durch Begegnungen mit Künstlern angeregt wird und die das Leben interessanter macht als das pure Leben.

Lutz Wohlrab (*1959) war seit 1985 an vielen internationalen Mail Art-Ausstellungen beteiligt. Seit 1994 gibt er das Standardwerk Mail Art-Szene DDR mit heraus. 2007 folgte ein Mail-Artisten-Lexikon im Internet unter  https://mailartists.wordpress.com/ 
Lutz Wohlrab arbeitet als Psychoanalytiker in Berlin.

Köllefornia informiert:     Ein Buch das Zeitgeschichte dokumentiert. Hier an Hand eines Mail-Artisten der Kunst in der DDR erlebt hat. Interessant und informativ geschrieben. Bilder des Künstlers Wohlrab runden diese Veröffentlichung perfekt ab.

Mehr Informationen: https://www.wohlrab-verlag.de/


Freitag, 2. Oktober 2020

Heiter weiter, der Graf machts vor

Fotos: Lydia Tress (oben rechts), Lo Graf von Blickensdorf

Lo Graf von Blickensdorf, was für ein Name, was für ein Mensch?
Aus Lothar Blickensdorf wurde vor etlichen Jahren ein Graf. Ein Künstler und Autor hatte sich neu erfunden und wurde fortan intensiver betrachtet. Sein Name wurde zum Markenzeichen. Seine Cartoons werden in anspruchsvollen Presseerzeugnissen abgedruckt. Seine Glossen und Kolumnen sind gern gesehene Texte um etwas Frohsinn in unserem Alltag zu bringen. Und, seine Bücher, das sind Volltreffer in puncto Humor. Da vermischen sich Erlebtes mit der Fantasie eines genialen Meisters des Humors.

Köllefornia empfiehlt:

"Abnehmen mit Torte" von Lo Graf von Blickensdorf
ISBN: 3956072685
EAN: 9783956072680
TALOS Verlag

Abenteuer eines Selfmadeadeligen. Autobiografischer Roman. Originalausgabe.    Als der in Geldnot geratene Self-Made-Graf Lo Graf von Blickensdorf eines Tages sich in einem Wochenendhaus in einem Dorf zurückzieht, um dort in aller Ruhe an seinem Roman zu schreiben, wirbelt in dem kleinen verschlafenen Dorf seine bloße Anwesenheit allerhand Staub auf. Als ihm auch noch der Bürgermeister das alte verlassene Schloss anbietet, hat er plötzlich alle Dorfbewohner gegen sich, die herausgefunden haben, dass er ein "falscher Graf" ist und erhält aus diesem Grunde sogar Morddrohungen. Mit der geplanten Ruhe ist es vorerst vorbei. Und so ganz nebenbei absolviert der Autor noch ein Diätprogramm - ohne auf seine geliebte tägliche Torte zu verzichten. Sein Ziel sind 10 Kilo weniger - wird er sein Ziel erreichen?

"Werden Sie doch einfach Graf!" von Lo Graf von Blickensdorf
Hey! Publishing GmbH

»Guten Tag, Sie wünschen?«
»Einen Künstlernamen, bitte. Wenn möglich mit Humor.«
»Da haben wir ein besonders kurioses Modell im Angebot: >Falscher Graf<. Mit dem werden Sie 'ne Menge Spaß haben. Schlüpfen Sie doch einfach mal rein.«
»Passt wie angegossen. Was kostet der?«
»Ist umsonst.«
»Ist gekauft.«
»Tüte oder Karton, Herr Graf?«
»Danke, ich behalte ihn gleich an.«
Was der Berliner (Lebens-)Künstler Lo Graf von Blickensdorf mit einem vermeintlichen Adelstitel im Namen so alles anstellt, ist unglaublich, was er erlebt, unbeschreiblich ... na ja, zum Glück nicht wirklich. Aber amüsant ist es auf jeden Fall.

Mehr über den Grafen: Lo Graf von Blickensdorf, geboren 1951, ist Maler, Performancekünstler sowie Drehbuch- und Comedyautor. Bevor er sich dem Schreiben von Drehbüchern, Texten und Gags (unter anderem für Harald Schmidt) zuwandte, absolvierte er eine klassische Ausbildung im Bereich Malerei, Film und Fotografie. Mit einer Comedy-Lesung seines erfolgreichen literarischen Debüts "Werden Sie doch einfach Graf!" reist er durch die Lande und verzaubert das Publikum.