Sonntag, 21. Juli 2024

Neu im Buchhandel: Beuys Land

Foto: Horst Tress

Gerd Ludwig / Frank Mehring "Beuys Land", Edition Lammerhuber,
108 Seiten, 59 Fotos, Deutsch / Englisch, 49,90 EUR, ISBN 978-3-903101-99-9    Joseph Beuys gilt weltweit als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Aber wo genau verortete er seine künstlerischen Wurzeln? Wo liegen seine Kraftquellen. Im Januar 1978 hielt der Fotograf Gerd Ludwig auf eindrucksvolle Weise fest, wie Beuys sich seiner Vergangenheit näherte – in der Stadt Kleve und deren niederrheinischen Umgebung. Dort, wo für Joseph Beuys alles begann.

Als Frank Mehring 2021 die Idee hatte, sechs der Beuys-Fotos von Gerd Ludwig im großen Format genau dort in der Landschaft des Niederrheins aufzustellen, wo sie 1978 entstanden sind, verknüpfte er sie sogleich mit einem Radweg. Freddy Langer ist ihn einen Tag lang abgefahren, gemeinsam mit Mehring und Ludwig, und hat der Tour einen Aufsatz gewidmet. Darin verschmelzen die Gespräche der drei Herren unterwegs sowie skurrile Begegnungen entlang der Strecke mit Gedanken zu Kunst und Ökologie und Reflexionen über Joseph Beuys‘ Einstellung zur Natur. Frank Mehring analysiert in seinem Text, wie wir heute den Menschen Joseph Beuys hinter der Marke erkennen und seine Bedeutung für die digitale Generation verstehen können und konzentriert sich dabei auf Beuys‘ biografische Ursprünge am Niederrhein. Er betont, dass Fotografie für Beuys wesentlich war, um seine vergänglichen Aktionen im öffentlichen Raum dauerhaft festzuhalten. Mehring sieht in Gerd Ludwigs Fotografien von Beuys am Niederrhein eine Art Zentralschlüssel zur Entdeckung jener Landschaft, die im Mittelpunkt von Beuys’ Leben und Werk steht. Anhand der Fotos erschließt Mehring, wie diese Region Beuys’ künstlerische Energie, sein ökologisches Bewusstsein und seine Vitalität prägte, die ihn an die Spitze der internationalen Kunstwelt katapultierte.

Blick ins Buch. Foto: Horst Tress

Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ein tolles Buch, Fans des bis heute immer noch populären Künstlers werden es lieben. Sie werden viel über Beuys, seinen Naturbegriff und sein Verhältnis zum Land erfahren. Darauf aufbauend versteht man seine Objekte und Zitate viel besser. Der Künstler, der zu Lebzeiten bei Vorträgen und Diskussionen seinen Standpunkt zur Natur vorgetragen hatte, war für einige Mitmenschen schwer zu übersetzen. Erst im Nachhinein, bei genauer Betrachtung und durch einen Berg von Literatur über ihn, wurde sein Wissen und Können für Viele verständlicher.

Das Buch "Beuys Land" enthält neben hervorragenden Textpassagen eine Fülle herausragender Fotografien, die Beuys vor Ort zeigen. Sei es inmitten naturnaher Gebiete, aber auch bei Freunden, Bekannten und im Atelier. In letzterem entstand nicht nur Kunst, dort wurde auch gekocht. Und wenn Joseph Beuys einen Hasen zubereitete, kamen als Beilagen nur die Dinge infrage, die der Hase auch gerne mochte.

Alles in allem ein Buch, das in dem großen Angebot von / über Beuys in unseren Buchregalen noch fehlte. Fans und Liebhaber seiner Kunst sollten es sich unbedingt zulegen.


Über die Autoren: Gerd Ludwig, der Deutschamerikaner zählt zu den wegweisenden Dokumentarfotografen unserer Zeit. Er studierte bei Prof. Otto Steinert an der legendären Folkwangschule (heute: Folkwang Universität der Künste) und erlangte in den 70er Jahren Bekanntheit durch seine Reportagen für GEO, ZEITmagazin, Stern u.v.a, insbesondere durch seine Künstlerreportagen über Friedensreich Hundertwasser und Joseph Beuys. Nach seinem Umzug in die USA gehörte er drei Jahrzehnte lang zur Stammmannschaft des amerikanischen National Geographic Magazins. Seine engagierte Berichterstattung über die Folgen der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl gilt als Meilenstein des modernen Fotojournalismus. Er wurde u.a. mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und der Ehrenmedaille der University of Missouri (Missouri Honor Medal) für seine langjährige Leistungen im Journalismus ausgezeichnet und seine Fotos werden weltweit in Museen, Galerien und im öffentlichen Raum ausgestellt. Gerd Ludwig lebt in Los Angeles und widmet sich heute überwiegend langfristigen Projekten.

Frank Mehring ist Professor für American Studies an der Radboud University Nijmegen. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Schnittstelle von Kunst, Kultur und Politik im transatlantischen Austausch. Unter den zahlreichen Publikationen zur Soft Power des Marshall Plans in Fotografien, Filmen und Ausstellungen erhielt seine Monografie The Democratic Gap (Winter, 2014) über das amerikanische Demokratieversprechen in der deutschen Emigrationsgeschichte den europäischen Rob Kroes Award. In seiner neuesten Arbeit widmet sich Frank Mehring dem Leben und Werk des deutsch-amerikanischen Künstlers Winold Reiss (Deutscher Kunstverlag, 2022). Doch Mehrings Beitrag beschränkt sich nicht nur auf akademische Kreise. Als Amerikanist und ehrenamtlicher Leiter des Museums Forum Arenacum setzt er sich aktiv dafür ein, Brücken zwischen Universität und Gesellschaft zu bauen. Besonders engagiert er sich für Projekte, die Musik und Kunst als Schlüssel verwenden, um jungen Menschen neue Perspektiven auf Geschichte und transnationale Erinnerungskulturen zu eröffnen.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://edition.lammerhuber.at/

Neue Jazz CDs zum Verlieben

Foto: Lydia Tress

Inga Lühning „Daughters & Sons“, VÖ: 27.09.2024, Label: JazzSick Records, LC 11708, Vertrieb: The Orchard / Membran    
Eine der bekanntesten und profiliertesten Stimmen im Jazz präsentiert ihr neues Album: Inga Lühning, bekannt aus Ihrer jahrelangen Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Nu-Jazz Collective [re:jazz] wie auch durch ihre starke Verbindung mit dem Düsseldorfer Pianisten Sebastian Gahler, dem „Poetry Clan“ des Kölner Komponisten und Pianisten Andreas Schnermann sowie durch ihre zwei eigenen Alben unter dem Bandnamen „Lühning“ veröffentlicht mit „Daughters and Sons“ ihre dritte CD mit eigenem Material.
Nach zwei Alben, die Sie 2017 und 2020 gemeinsam mit dem Bassisten ihrer aktuellen Band, dem Echo-Preisträger André Nendza im Duoformat veröffentlichte, widmet sie sich hierauf wieder ihrer Leidenschaft und Stärke: dem Schreiben von eigenen Songs. Wie schon auf den beiden Vorgängeralben unter eigenem Namen „Lühning“ (Jazzhausmusik, 2001) und „Entfernung“ (Herzog Records, 2008) ist ihre eigene Musik nicht einer einzelnen hergebrachten Schublade zuzuordnen, sondern bedient sich in Jazz-, Pop-, Singer-Songwritermusik, mal mit bluesigen, mal folkigen Anleihen.
Es ist faszinierend zu hören, wie all das - gehalten von Inga Lühnings wunderschöner, virtuos-fesselnder und immer 100-prozentig authentischer, angenehmer Stimme - zusammengeht, und sich zu einem Gesamtwohlklang fügt, der sich in die Ohren der Hörerinnen und Hörer förmlich hineinsaugt.
Worum geht es in den Stücken? Zusammengefasst wohl: um das Mensch sein. Das Sich-immer -weiterentwickeln, im Idealfall: zur besten Version seiner selbst. Mit all den Hindernissen, Erfahrungen, Schwierigkeiten, Glücksmomenten, Alltäglichkeiten - dem Leben. Wie fühlt sich verliebt sein an? Wie geht Kreativsein, im Angesicht von Familienalltag, mit zwei kleinen Kindern? Wie gelingt ein Übergang vom Alleinsein, erst zur Partnerin, dann zum Muttersein, und was macht das mit dem Verhältnis zu den eigenen Eltern? Was macht man mit all den Zweifeln an seiner Kunst, seinem Aussehen, seinem Alter? Erst recht angesichts von Instagram, Facebook, Youtube? Das alles war Inga Lühnings Leben in den letzten Jahren, und sie lädt die Zuhörerinnen und die Zuhörer ein, daran teilzuhaben, auf die denkbar schönste Art und Weise - über ihre Musik.
Großen Anteil an diesem ganz eigenen Lühning-Klangkosmos haben dabei die Musiker, mit denen Sie sich für diese Produktion zusammengefunden hat. Mit ihrem Duo-Partner André Nendza am Bass, dem langjährigen Lee Konitz-Pianisten Thomas Rückert und dem vielseitigen Schlagzeuger Marcus Möller sowie einer Reihe von illustren Gästen (Kai Brückner - git, Ludwig Nuss - trb, Matthias Bergmann - trp, Alfonso Garrido - perc, Oliver Leicht - altcl) liess sich ganz offensichtlich eine bestimmte Magie während des Aufnahmeprozesses herstellen und einfangen, die selten geworden ist in der aktuellen Musik-Landschaft.
Warme, weiche Klänge. Dynamische, akustische Musik, nicht flach, laut, totkomprimiert. Immer diese über allem schwebende, traumhaft klare und einzigartige Stimme. Improvisation? Ja, klar, auch von Lühning natürlich. Aber nie um ihrer selbst willen. Die Form des Pop, manchmal, aber ohne dabei stumpf oder einfältig zu sein. Die Gitarren, manchmal wie im Folk, aber dann doch auch wieder zupackend und elektrisch, oder sogar, bei einem Stück: eine Dobro. All das geht wunderschön zusammen auf „Daughters and Sons“.
Ganz bewusst wurden die zehn Tracks akustisch und gemeinsam, als Band im Bonner Hansahaus-Studio vom mehrfach Grammy-prämierten Toningenieur Klaus Genuit aufgenommen und gemischt. In den meisten Fällen wurden die Stücke lediglich zwei oder dreimal gespielt, um dann auch genauso veröffentlicht zu werden.

Besetzung:
Inga Lühning - Vocals
Thomas Rückert - Piano, Fender Rhodes
Andrè Nendza - Bass
Marcus Möller - Drums, Percussion

​Gäste:​
Kai Brückner - Gitarre, Dobro
Alfonso Garrido - Percussion
Matthias Bergmann - Flügelhorn
Ludwig Nuss - Posaune
Oliver Leicht - Altklarinette


Müller Michalke "XII", VÖ: 25.10.2024, Jazz Sick Records, 5185 JS, Vertrieb: Membran    Nach ihrem eindrucksvollen Debüt-Album “InSight” aus dem Jahr 2020 sind Eva Viola Müller und Stefan Michalke nun mit ihrem zweiten Album zurück. Dieses akustische Werk, das auf Flügel, Akkordeon und Gesang ohne Effekte oder Synthesizer setzt, ist das Ergebnis einer inspirierenden Reise, die im Jahr 2021 begann, als die beiden Künstler während ausgedehnter Wanderungen in der Natur die Idee für dieses Projekt entwickelten.
Das neue Album, welches am 25.10.24 bei JazzSick Records erscheint, zeichnet sich durch die Zusammenarbeit mit der Foto-Künstlerin Katja Liedle aus. Liedles Fokus auf Farben, Formen, Strukturen und Kontraste wurde zur zentralen Inspiration für das gesamte Projekt. Die Verbindung von Musik und bildender Kunst schafft eine faszinierende Atmosphäre, die die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine Welt voller kreativer Ausdruckskraft entführt.
Um intensiv an den Kompositionen und Arrangements zu arbeiten, hat sich das Duo zweimal in ein abgelegenes Landhaus in Belgien zurückgezogen.
Die Monate des Jahres inspirierten zu jeweils einem eigenen Song, der von den Erlebnissen und Eindrücken der Musiker geprägt ist. Die dazu passenden Bilder von Katja Liedle ergänzen die Musik auf einzigartige Weise.
Die Musik auf MüllerMichalkes neuem Album ist so abwechslungsreich wie die Monate selbst. Farbenfroh, ruhig und entspannt, verbindet sie lyrischen Jazz mit poetischen Elementen. Die Stücke sind teils minimalistisch, immer ausdrucksstark, und enthalten einen Hauch von Weltmusik. Eva Viola Müllers sanfte Stimme und Stefan Michalkes malerisches Klavierspiel ergänzen sich perfekt und schaffen eine beeindruckende, emotionale Klangwelt. Raffiniert nehmen sie sich Zeit, Geschichten zu erzählen und Bilder zu kreieren.
Wie bereits beim ersten Album, ist auch dieses in einen Prolog und einen Epilog eingebettet, was dem Werk eine harmonische Struktur verleiht. Der Prolog, ein reines Vokalstück, setzt einen kraftvollen Auftakt, während der Epilog nach einer vokalen Einführung den Prolog durch ein ausdrucksstarkes Piano-Solo kontrastiert.
Die beiden Gastmusiker Frederik Köster am Flügelhorn und David Andres am Bass verleihen einigen der Songs zusätzliche Tiefe und Intensität.
Insgesamt lädt dieses Album dazu ein, sich von der Musik und den Bildern auf eine Reise durch die Monate mitnehmen zu lassen. Es ist eine Einladung, die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit den künstlerischen Werken zu verbinden und sich von deren Schönheit und Tiefe berühren zu lassen.

Aufstand von Petros Markaris

Abbildung: Diogenes

Petros Markaris "Aufstand der Frauen", Diogenes Verlag,
320 Seiten, 25,- EUR, ISBN 978-3-257-07307-2    Gute Nachrichten für Kostas Charitos. Neue Aufgaben warten auf ihn, denn er wurde zum Polizeichef von Athen befördert und beerbt seinen Mentor Thanassis. Aber die Beförderung hat auch einen bittersüßen Nachgeschmack: Die Leitung der Mordkommission muss neu besetzt werden – und das schnell, denn die Polizei wird von einem groß angekündigten Besuch ausländischer Investoren in Atem gehalten. Doch deren Pläne stoßen auf Ablehnung, gerade bei einer Gruppe Archäologinnen, die sich Karyatiden nennen. Als eine von ihnen tot aufgefunden wird, zeigt sich, wie viel Sprengkraft weiblicher Widerstand birgt und wie stark der Hass auf Frauen noch in der Gesellschaft verankert ist. Da kommt die clevere Antigoni Ferleki gerade zur rechten Zeit und scheint prädestiniert für den Fall. Immerhin ist sie die erste Leiterin des Mordkommissariats.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Wie immer schreibt der beliebte Autor nah über die Wahrheit und über aktuelle Zustände in seiner Heimat. So auch in seinem hochaktuellen Roman, der wieder schnell Einzug in die Buchregale der Welt halten wird. Über den Autoren: Petros Markaris, geboren 1937 in Istanbul, ist Verfasser von Theaterstücken und Schöpfer einer Fernsehserie, er war Co-Autor von Theo Angelopoulos und hat deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann er erst Mitte der Neunzigerjahre und wurde damit international erfolgreich. Er hat zahlreiche europäische Preise gewonnen, darunter den Pepe-Carvalho-Preis sowie die Goethe-Medaille. Petros Markaris lebt in Athen.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.diogenes.ch/leser.html

Furcht

Abbildung: Aufbau

Sven Petter Næss "Furcht", Aufbau Taschenbuch Verlag,
430 Seiten, 13,- EUR, ISBN 978-3-7466-4036-5    Ein Mann wird auf einem Parkplatz bei Oslo erschossen, ein halbes Jahr später zieht man eine schwer verletzte norwegische Studentin aus dem Water of Leith in Edinburgh. Ihr Onkel, Kriminalkommissar Harinder Singh, reist kurzerhand nach Schottland, um herauszufinden, wer seine Nichte entführt hat und was danach schiefgelaufen ist. Zeitgleich bittet er Kollegin Rachel Hauge, in Oslo nach den wahren Drahtziehern zu suchen. Dabei trifft sie auf ein Geheimnis, das nicht nur Harinders Familie zu erschüttern droht.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Dies ist der bereits zweite Band einer Trilogie. Aber keine Angst, jeder Roman lässt sich ohne weiteres einzeln lesen. Der dritte Band ist für Januar 2025 geplant. Der Autor wählt bewusst einen einfachen und unterhaltsamen Schreibstil. Für einen Kriminalroman hat er eine ausgewogene Mitte gefunden, um seine Leser nicht zu überfordern. Sollte man eindeutig gelesen haben. Über den Autoren: Sven Petter Næss, 1973 geboren, wuchs in Oslo auf. Er arbeitet mit Informations- und Kommunikationstechnologien für verschiedene Institutionen im universitären Sektor. Seit 2019 schreibt er erfolgreich Kriminalromane. Sein Roman "Furcht" erhielt 2020 die Auszeichnung für den besten Krimi Norwegens. Im Aufbau Taschenbuch liegen seine Kriminalromane "Glut" und "Furcht" vor.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch

S. Fischer Verlag präsentiert

Abbildungen: S. Fischer

Linda Castillo "Zorniges Herz", S. Fischer Verlag,
352 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-596-70985-4    Polizeichefin Kate Burkholder steckt mitten in den Vorbereitungen für ihre Hochzeit, als sie zum Schauplatz eines ungewöhnlichen Verbrechens gerufen wird: Der junge Amische Aden Karn wurde mit einer Armbrust brutal ermordet. Die Familie des allseits beliebten jungen Mannes ist am Boden zerstört, und Kate ist fest entschlossen, den Fall zu lösen. Das Opfer war gerade in seiner Rumspringa, einer Zeit, in der junge Amische das Leben außerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft kennenlernen. Was ist während dieser Zeit geschehen, dass Aden sterben musste? Bei ihren Ermittlungen stößt Kate auf ein düsteres Geheimnis, das auch sie selbst in große Gefahr bringt.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Auch der bereits 15. Fall der Autorin verliert nichts an Unterhaltung und Spannung. Sie schafft es mühelos, den Leser gut betreut auf ihrer Krimireihe mitzunehmen. Man wird förmlich von der Hauptdarstellerin als Leser bis in kleinste Detail unterrichtet. Das macht auch Sinn, um viele Zusammenhänge besser verstehen zu können. Ein Roman, der sehr zu empfehlen ist. Über die Autorin: Linda Castillo wuchs in Dayton im US-Bundesstaat Ohio auf, schrieb bereits in ihrer Jugend ihren ersten Roman und arbeitete viele Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit "Die Zahlen der Toten" (2010), dem ersten Kriminalroman mit Polizeichefin Kate Burkholder. Linda Castillo kennt die Welt der Amischen seit ihrer Kindheit und ist regelmäßig zu Gast bei amischen Gemeinden. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann und zwei Pferden auf einer Ranch in Texas.

Tana French "Feuerjagd", S. Fischer Verlag, 528 Seiten, 25,- EUR, ISBN 978-3-949465-10-9    Ein ungewöhnlich heißer Sommer hat Irland im Griff. Die Farmer sind nervös, die Ernten bedroht. Die 15-jährige Trey hat an das kleine Dorf schon ihren Bruder verloren. Etwas Sicherheit bietet der Außenseiterin nur der ehemalige Polizist Cal, der sie liebt wie eine Tochter. Da kommt nach Jahren der Abwesenheit unerwartet Treys Vater zurück. Mit offenen Armen empfängt ihn niemand, doch er bringt einen verheißungsvollen, gefährlichen Plan mit. Und einen Fremden. Cal versucht, Trey zu schützen, aber Trey will keinen Schutz. Sie will Rache.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Begeisterte Leser von Tana French lieben nicht nur ihre spannenden Dialoge, sondern auch ihren atmosphärisch durchgehenden typischen Schreibstil. Hier finden Thriller Freunde genau die richtigen Zeilen, um sich getrost in einer anderen Welt zu begeben und sei es nur für einige Stunden. Es lohnt sich. Über die Autorin: Tana French schreibt Romane und Kriminalromane von mächtiger Spannung und Schönheit. Die vielfach ausgezeichnete Autorin zeichnet mit ihrer eindrücklichen Sprache ​markante Natur- und Gesellschaftsbilder und schaut tief in die Seelen der Menschen. Ihre Werke stehen weltweit ganz oben auf den Bestsellerlisten. Tana French wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. ​Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.fischerverlage.de/

Freitag, 12. Juli 2024

Honig für Kunst und Gesellschaft

Foto: Horst Tress

Ausstellung "Honig für Kunst & Gesellschaft - Bienen und ihre Produkte in Werken von Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese, u. a.", Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach. Laufzeit der Ausstellung vom 13.07. - 27. 10. 2024. Konrad-Adenauer-Platz 8, 51465 Bergisch Gladbach.

Blick in die Ausstellung: links Prof. Hartmut Kraft (Kurator)
Foto: Lydia Tress

Schauobjekte zum besseren Verständnis 
inmitten einer Kunstausstellung.
Foto: Lydia Tress

Hartmut Kraft "Honig für Kunst und Gesellschaft", Verlag Kettler, Hardcover, 192 Seiten, 18 x 23 cm, 29,- EUR, ISBN 978-3-98741-125-0    Seit jeher haben Bienen die Menschen fasziniert. Schon griechische und römische Philosophen haben über sie berichtet. Bienen und ihre Produkte finden sich auch in den Werken zeitgenössischer Künstler wie z. B. bei Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese, Michael Buthe, Timm Ulrichs u. a. Ihre Werke stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Die Kunstwerke bereiten den Boden für Überlegungen, die über die Kunst hinausweisen: Kapitel über Kunst wechseln sich ab mit Beiträgen zur Kultur- und Naturgeschichte der Bienen seit der Antike, zur „Bugonie“, zum „Bienenkönig“, zur Verteidigungsstrategie der Bienen – und zum weltweiten Bienensterben.

Horst Tress mit Spruch von Joseph Beuys.
Foto: Lydia Tress

Die Bienen brauchen die Menschen nicht – wir aber brauchen die Bienen zum Erhalt einer blühenden Umwelt und zur Sicherstellung der Welternährung. Kunstwerke wie die Honigpumpe am Arbeitsplatz (1977) von Joseph Beuys oder die Wabenköpfe (2015–24) von Hede Bühl können uns anregen, über die so andere, fremde Art der Kommunikation und der sozialen Organisation der Bienen nachzudenken. Die daraus entstehende Faszination ist eine hilfreiche Ergänzung zu den Warnungen vor Klimawandel und Artensterben.

Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ja, mit diesem aktuellen Buch hat Hartmut Kraft erneut eine Lücke in den bisher erschienen Veröffentlichungen zu Kunst und Natur mit Bravour geschlossen. Er bereitet das Thema von der wissenschaftlichen, künstlerischen sowie kulturellen Seite auf. Kulturell werden die Leser viel über das Volk der Bienen erfahren, was sie bis dato noch nicht wussten. Wissenschaftlich gesehen gibt es Erkenntnisse, wenn Bienen aussterben, werden die Menschen auch nicht mehr lange überleben. Und, für alle kunstinteressierten Mitmenschen ist es spannend, zu sehen, welche bildenden Künstler sich schon seit langer Zeit mit Bienen beschäftigten. Alles in allem wieder ein Buch aus Krafts Feder, das in keinem gut sortierten Bücherregal fehlen sollte. Über den Autoren: Prof. Dr. med. Hartmut Kraft, geboren 1949 in Ratingen. Nach dem Medizinstudium Ausbildung zum Nervenarzt (Arzt für Neurologie und Psychiatrie), parallel hierzu Weiterbildung zum Psychoanalytiker, 1999 Ernennung zum Lehranalytiker (DPG, DGPPT). Von 1984 bis 2016 in eigener Praxis in Köln-Lövenich niedergelassen. Seit 2014 Honorarprofessor an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn im Fachbereich Bildungswissenschaften.
Zahlreiche Buchpublikationen zu den Grenzgebieten zwischen Psychiatrie, Psychoanalyse, Kunst und Ethnologie, u.a. Herausgeber des Readers „Psychoanalyse, Kunst und Kreativität“ (2008) in der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft.

Köllefornia's Internet-Tipps:


Zur Autorenseite Hartmut Kraft:

Sonntag, 7. Juli 2024

Kalte Flut

Abbildung: Heyne

Eeva Louko "Kalte Flut", Heyne Verlag,
400 Seiten, 16,- EUR, ISBN 978-3-453-42735-8    An einem grauen Oktobertag wird am Strand der Insel Lauttasaari, im Stadtgebiet von Helsinki, ein lebloser Mann am Strand gefunden. Wenig später erhält Journalistin Ronja Vaara in London einen Anruf: Ihr Vater ist der Tote am Strand, und er wurde allem Anschein nach ermordet. Sofort fliegt sie in ihre Heimat, doch die Ermittlungen der Polizei bleiben zunächst ergebnislos, und Ronjas eigene Nachforschungen werfen nur weitere Fragen auf: Warum erhielt ihr Vater über dreißig Jahre lang jedes Jahr eine Postkarte mit einem Bild von genau dem Strand, an dem man ihn gefunden hat? Was wissen die anderen Bewohner der Insel, die auch "die Insel der Glückseligen" genannt wird? Und warum wird Ronja das Gefühl nicht los, dass sie beobachtet wird?
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Das ist ja mal totale Spannung zwischen zwei Buchdeckel aus Finnland. Die Autorin schafft es locker aus Bruchstücken und Puzzleteilen einen überzeugenden Roman zusammenzustellen. Und das, ohne das der Leser aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Klasse! Über die Autorin: Eeva Louko wurde 1982 geboren und lebt in Espoo. Sie ist Reporterin und liest am liebsten Krimis. In ihrer Freizeit ist sie gern am Meer, und beim Schreiben lässt sie sich oft von ungelösten Kriminalfällen inspirieren. Ihr Debüt, der erste Fall für Ronja Vaara, schaffte es in ihrer Heimat Finnland auf Anhieb auf die Bestsellerliste.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.penguin.de/Verlag/Heyne/30000.rhd

Hier geht es voller Spannung um Anna O.

Abbildung: S. Fischer

Matthew Blake "Anna O.", S. Fischer Verlag,
480 Seiten, 18,- EUR, ISBN 978-3-651-00126-8    Seit vier Jahren hat Anna Ogilvy ihre Augen nicht mehr geöffnet. Nicht seit jener Nacht auf der Farm, wo man sie im Tiefschlaf gefunden hat, ein Küchenmesser in der Hand, die Kleidung blutverschmiert. Neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde. Die einen halten Anna O. für unschuldig, die anderen für eine kaltblütige Mörderin. Aber nichts und niemand hat sie aus ihrem Albtraum wecken können. Bis jetzt. Dr. Benedict Prince ist Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden. Bei Nacht und Nebel wird er in die Schlafklinik "The Abbey" gerufen. Dort hat man die berühmteste Verdächtige des Landes eingeliefert: Anna Ogilvy, 29. Das ganze Land spekuliert: Hat Anna die Tat wirklich begangen? Hat sie dabei geschlafwandelt? Wie steht es dann um ihre Schuld? Und warum ist sie seitdem nicht mehr aufgewacht? Ben hat eine gewagte Theorie, wie er Anna wecken könnte. Doch Ben wird beobachtet. Vom Justizministerium. Von seiner Ex-Frau, die als Kommissarin damals als Erste am Tatort war. Von Annas Mutter, früher eine einflussreiche Ministerin. Von einer Bloggerin, die Annas geheime Aufzeichnungen besitzt. Und vielleicht auch von dem mysteriösen Patienten X, dem Anna auf der Spur war. Ben bleibt nicht viel Zeit. Und er ahnt nicht, in welcher Gefahr er schwebt.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Puh, ist das ein raffinierter und fesselnder Thriller, der einen aber so richtig unter die Haut geht. Dagegen sind so manche anderen Krimis richtige Schlaftabletten. Man könnte schon so weit gehen und diesen Roman als Thriller des Jahres küren. Unbedingt lesen! Über den Autoren: Matthew Blake hörte, dass der Mensch im Durchschnitt 33 Jahre des Lebens schlafend verbringt, spürte er den Sog einer Geschichte. Er begann zum Thema "Schlaf und Verbrechen" zu recherchieren und auch über das mysteriöse Resignationssyndrom. Was ihn zu der spannenden Frage führte: Wenn jemand beim Schlafwandeln einen Mord begeht, ist er dann schuldig oder unschuldig? Die Idee zu "Anna O." war geboren – und elektrisierte Menschen weltweit. Die Rechte am Manuskript wurden innerhalb von 48 Stunden auf alle Kontinente verkauft, der Roman erscheint in über 30 Ländern weltweit. Matthew Blake studierte Anglistik an der Durham University und am Merton College in Oxford und arbeitete als Rechercheur und Redenschreiber für das britische Parlament.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.fischerverlage.de/

Tote klagen an

Abbildung: Droemer

A. K. Turner "Tote klagen an", Droemer Verlag,
384 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-426-28415-5    Cassie Raven steckt in einer tiefen Krise: Schon seit Monaten hat die junge Assistentin der Rechtsmedizin keinen jener besonderen Momente mehr erlebt, in denen die Toten zu ihr "sprechen". Hat sie ihre Gabe verloren – und falls ja, welchen Sinn hat es dann, sich täglich mit so viel Tod zu umgeben? Als eines Tages eine Leiche gegen den Rumpf ihres Hausbootes stößt, geht der Fall Cassie ungewöhnlich nahe. Der junge Mann kann nicht identifiziert werden, und niemand scheint ihn zu vermissen. Zwar kommt der Tote DS Phyllida Flyte vage bekannt vor, doch einen nützlichen Hinweis auf seine Identität hat auch sie nicht. Dann stellt Cassie fest, dass der Leichnam schneller verwest, als er sollte, und ihr kommt ein Verdacht, der sich leider nur auf illegale Weise bestätigen lässt.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Tolle Fortsetzung einer fesselnden Krimireihe. Temporeiche, hintergründige und vollkommen spannende Unterhaltung für schummrige Lesestunden. Über die Autorin: A. K. Turner, die viele Jahre als Produzentin für die BBC arbeitete, dreht Dokumentarfilme und True-Crime-Dokumentationen für das Fernsehen. Sie entwickelte die Figur der Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, ursprünglich für eine BBC-Radio-Sendung. Val McDermid entdeckte die Autorin und lud sie zum Harrogate Crime Festival ein.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.droemer-knaur.de/

Finstere Nacht. Ewige Schuld. Kalte Rache.

Abbildung: dtv

John Ajvide Lindqvist "Signum - Finstere Nacht. Ewige Schuld. Kalte Rache.", dtv,
496 Seiten, 22,- EUR, ISBN 978-3-423-28378-6    Wenn das Ende erst der Anfang ist ... Kim Ribbing hat den Schockdoktor Martin Rudbeck gekidnappt und hält ihn im Keller seiner Villa fest. Er will verstehen, was es ist, das einen Menschen dazu bringt, unter dem Vorwand der Wissenschaft junge Menschen zu quälen. Derweil recherchiert die Ex-Polizistin Julia Malmros im Milieu der "Wahren Schweden", einer rechtsextremen Partei mit Kontakten in die kriminelle Szene. Und plötzlich steht Julia vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Muss sie Kim, der zu einem Teil von ihr geworden ist, verraten?
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Harter Stoff, den die Leser hier vorgesetzt bekommen, aber genau die richtige Mischung für Fans der skandinavischen Reißer. Übrigens nennt man den Autoren nicht ohne Grund den König des modernen Krimis. Über den Autoren: John Ajvide Lindqvist, geboren 1968, wuchs in einem Stockholmer Vorort auf und verdiente sein Geld zunächst als Zauberer, bevor er sich dem Schreiben widmete. Mit seinem Debütroman "So finster die Nacht" gelang ihm auf Anhieb der internationale Durchbruch. Der Stoff wurde in Hollywood verfilmt. Lindqvists Geschichten und Romane erscheinen in 25 Ländern und wurden vielfach ausgezeichnet. "Refugium" und "Signum" sind die ersten beiden Bände seiner neuen großen Spannungstrilogie.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.dtv.de/

Aktuelle Bücher bei Saga Egmont

Abbildungen: Egmont

Helena Kubicek-Boye "Die hellste Nacht", Verlag Saga Egmont,
408 Seiten, 13,99 EUR, ISBN 978-3-9875-0051-0    Es ist Mittsommer in Schweden. Auch in den dichten Wäldern von Säter sollen die nächtlichen Feuer entzündet werden. Doch die Feierstimmung verwandelt sich in einen Albtraum, als zwei kleine Kinder spurlos verschwinden. Zur gleichen Zeit wird in Säters Klinik für Forensische Psychiatrie Alarm ausgelöst: Ein Patient ist entkommen. Ein Mann, in dessen Krankenakte pädophile Neigungen vermerkt sind. Anna Varga, die zuständige Psychologin, hat einen schrecklichen Verdacht: Hat ihr Patient die Kinder in seine Gewalt gebracht? Ihr ist klar, dass sie den Mann schnellstens aufspüren muss, um das Schlimmste zu verhindern. Doch was, wenn sie sich irrt und die Polizei auf eine falsche Spur lenkt? Dann bleibt dem wahren Täter Zeit, sein grauenvolles Werk zu vollenden. 
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ein Buch, wo die Zeit beim Lesen wie im Fluge vergeht. Rasant geschrieben und voll von spannenden Elementen. Leichter Lesestoff für alle, die zwischendurch mal den Alltag für kurze Zeit vergessen möchten. 
Über die Autorin: Helena Kubicek-Boye ist eine Psychologin und Autorin. Ihre Arbeitserfahrung in einer Psychiatrie nutzte sie als Inspiration für die Anna-Varga-Serie, die in ihrer Heimat als „Schwedens Twin Peaks“ gefeiert wird.

Christian Boochs "Rote Jagd", Verlag Saga Egmont, 424 Seiten, 13,99 EUR, ISBN 978-3-9875-0060-2    Auf einer einsamen Waldstraße im Taunus wird eine nackte Frau gefunden, die überfahren wurde. Beim Anblick des zerstörten Körpers kommt der Polizei ein schrecklicher Verdacht: Sollte mit dieser Tat ein ebenso grausames Verbrechen vertuscht werden? Wurde die Unbekannte im Vorfeld über einen längeren Zeitraum festgehalten und gequält? Profilerin Nessa Wolf nimmt die Ermittlungen auf. Und ihre Nachforschungen führen sie schon bald hinein ins Herz der Finsternis. Denn im Taunus treibt nicht nur eine Gruppe selbsternannter Satansjünger ihr Unwesen. Die Kollegen von der Kriminaltechnik finden schon bald einen weiteren versehrten Frauenkörper: eine Wachsleiche – kalt, weiß, erstarrt. Nessa muss sich fragen: Hat sie es mit einem Serienmord zu tun? Wird es bald weitere Opfer geben?
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Eine handlungsstarke, fesselnde Lektüre, die man so nicht alle Tage liest. Und ganz nebenbei tauchen immer wieder Katzen auf, die der Ermittlerin Nessa Wolf gehören. Alles in allem eine empfehlenswerte Geschichte, bei der es um einen Wettlauf zwischen Leben und Tod geht. Über den Autoren: Christian Boochs, geboren 1977 in Mönchengladbach, glaubt an Reinkarnation und den Sith-Kodex. Auf dem Weg zum Abitur verkaufte er Barbiepuppen und Nintendokonsolen. Danach trat er seinen Wehrdienst an, blieb ein wenig länger und wurde schließlich Zeitsoldat.

Köllefornia's Internet-Tipp:
www.egmont.de

Freitag, 5. Juli 2024

Haus der Stimmen

Abbildung: Atrium

Donato Carrisi "Haus der Stimmen", Atrium Verlag,
347 Seiten, 25,- EUR, ISBN 978-3-85535-123-7    Der renommierte Psychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn, ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen, die während einer Hypnosesitzung behauptet hat, als Kind jemanden umgebracht zu haben. Da diese mysteriöse Erinnerung irgendwo in der Toskana verortet ist, reist die Patientin nun nach Italien, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. In den gemeinsamen Hypnosesitzungen mit Gerber taucht Hanna immer tiefer in ihre Erinnerungen ein. Doch Gerber wird stutzig: Ihre Vergangenheit scheint erstaunlich eng mit seiner eigenen Geschichte verwoben zu sein. Eine schreckliche Wahrheit drängt ans Licht, die sein Leben auf den Kopf zu stellen droht.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Wie ein riesiges kriminelles Puzzle mutet der spannende Roman des italienischen Schriftstellers an. Er schafft es, den Leser bis zur letzten Seite voll konzentriert mitzunehmen. Nach Abschluss des Romans ist man geneigt, mehr von Donato Carrisi lesen zu wollen. Über den Autoren: Donato Carrisi, geboren 1973 in einem Dorf in Apulien, lebt in Rom. Er studierte Jura und spezialisierte sich auf Kriminologie und Verhaltensforschung. Nach einer kurzen Tätigkeit als Anwalt arbeitet er heute als Autor und Regisseur. Neben Carrisis Bestseller "Der Nebelmann" wurde auch sein Thriller "Diener der Dunkelheit" fürs Kino verfilmt.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.w1-media.de/produkte?verlag=atrium

Dienstag, 2. Juli 2024

Tödlicher Schall

Abbildung: Droemer

Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek "Tödlicher Schall", Droemer Verlag,
320 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-426-44876-2    Niemand außer ihm kann sie hören: Im Zug nach Berlin nimmt der geniale forensische Phonetiker Matthias Hegel als einziger eine Kakophonie von Tönen wahr, die nur eines bedeuten kann – eine Herausforderung von einem Gegner, der ihm mindestens ebenbürtig ist. Tatsächlich handelt es sich um Veith Vries, einen ehemaligen Studienfreund und brillanten Kollegen, der vor Jahren zu Hegels erbittertem Feind wurde. Jetzt hat Vries nichts mehr zu verlieren und nur noch ein Ziel: Hegel nehmen, was ihm am wichtigsten ist. Während Hegel all sein Geschick als Phonetiker aufbieten muss, um sich durch einen Parcours voller tödlicher Rätsel und Fallen zu kämpfen, plant Vries einen akustischen Anschlag, mit dem er in die Geschichte eingehen will.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ein temporeicher Roman, den alle Thriller Freunde unbedingt lesen sollten. Ein Nicht-alle-Tage-Krimi könnte man sagen. Er hat so viel Wumms, dass man ihn nicht aus der Hand legen mag. Hier sind eben zwei Könner am Werk. Über das Autorenduo: Vincent Kliesch wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er bis heute lebt. Im Jahre 2010 startete er mit dem Bestseller "Die Reinheit des Todes" seine erste erfolgreiche Thriller-Serie, weitere folgten. Die "Auris"-Reihe um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel schreibt Vincent Kliesch nach einer Idee seines Freundes Sebastian Fitzek. 
Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman „Die Therapie“ eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt – so wurde „Die Therapie“ jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V.. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.

Köllefornia's Internet-Tipp:
https://www.droemer-knaur.de/

Der aktuellste Katalog von Karin Kneffel

Abbildung: Schirmer/Mosel

Karin Kneffel "Come in, Look out", Schirmer/Mosel Verlag,
240 Seiten, 58,- EUR, ISBN 978-3-8296-1016-2    Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg zeigt in diesem Sommer (noch bis zum 01. September) eine große angelegte Werkübersicht der Düsseldorfer Malerin Karin Kneffel (geb. 1957). 74 Gemälde der letzten 25 Jahre und eine Auswahl von Aquarellen belegen das breite Spektrum an Themen und das Wechselspiel zwischen Naturalismus und Künstlichkeit, zwischen Realität, Wahrnehmung und Illusion, das die Meisterschülerin von Gerhard Richter so brillant beherrscht - angefangen bei den weit überlebensgroßen Früchtestillleben, den durch regennasse Glasscheiben gesehenen Interieurs, über die teils gespiegelten, teils verfremdeten Blicke in Museums- und Ausstellungsräume bis hin zur jüngsten Serie ihrer "Madonna mit Kind"-Diptychen. Die begleitende Publikation enthält neben rund 100 Farbabbildungen von Kneffels Werken Textbeiträge von Kay Heymer und Ulrich Wilmes sowie ein Interview mit der Malerin von Walter Smerling.
Köllefornia informiert:    Über das Buch: Ein fantastischer Katalog, der alle Facetten der Künstlerin berücksichtigt. Teilweise mit auf aufklappbaren Tafeln kann man sich ihr Werk zu Gemüte führen. Eine Malerin, die ihr Handwerk versteht und auch den letzten Kunstmuffel überzeugen kann. Sie spielt förmlich mit ihren Gedanken und Erlebtem. Sie kombiniert wie ein Collagist und setzt neu zusammen. Einfach wunderbar. Über die Künstlerin: Die international renommierte Malerin Karin Kneffel ist eine Vertreterin des Hyperrealismus in Deutschland. Bekannt ist sie für ihre altmeisterlich anmutende Malweise sowie für die überdimensionierte und ausschnitthafte Darstellung ihrer oft stilllebenhaft arrangierten Motive wie Früchte, Tiere und Interieurs. Dergestalt zeigt sie keine vollkommene Schönheit der Dinge, sondern die Zwiespältigkeit von Realismus und übernatürlicher Erscheinung, von Schönheit und überzogener Perfektion auf.

Zudem schafft sie durch die emotionslose Wiedergabe und die Nahsicht der Dinge eine kalte Atmosphäre und eine unüberbrückbare Distanz, die unheimlich und beinahe bedrohlich wirken.

Nach ihrer Lehramtsausbildung (Germanistik und Philosophie) studiert Kneffel von 1981 bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johannes Brus, Norbert Tadeusz und Gerhard Richter, dessen Meisterschülerin sie ist. Bereits 1984 bestreitet sie ihre erste Einzelausstellung. Weitere Förderung erfährt sie u.a. durch Stipendien der Cité Internationale des Arts, Paris (1985), des Kunstfonds Bonn (1992) und der Villa Massimo, Rom (1996). Seit Beginn der 1990er Jahre stellt sie auch im europäischen Ausland und in den USA aus. 1994 bekommt sie den Lingener Kunstpreis. Als Gastprofessorin lehrt sie 1998 an der Kunsthochschule in Bremen und 2000 an der Iceland Academy of the Arts in Reykjavik. Von 2000 bis 2008 ist sie dann Professorin an der Bremer Kunsthochschule und seit 2008 an der Münchener Kunstakademie. 2010 präsentiert sie in der Kunsthalle Tübingen ihre erste Retrospektive. 2011 erhält sie den Preis der Helmut-Kraft-Stiftung und 2016 den Cologne Fine Art-Preis.

Köllefornia`s Internet-Tipp:
http://www.schirmer-mosel.de/deutsch/index.htm

Lesen Sie auch Köllefornia's Ausstellungsbesprechung:
https://magazin-koellefornia.blogspot.com/2024/05/karin-kneffel-in-duisburg.html

Gerhard Richter und die Photographie

Abbildung: Schirmer/Mosel

Gerhard Richter "Photographs", Schirmer/Mosel Verlag,
96 Seiten, 45,- EUR, ISBN 978-3-8296-1011-7    Der 1932 in Dresden geborene und aufgewachsene, ehemals an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrende (1971-1993) und jetzt in Köln lebende Maler Gerhard Richter ist mittlerweile ein Weltstar der Gegenwartsmalerei. Er feierte am 9. Februar seinen 92. Geburtstag, was allein schon Grund für eine Berichterstattung wäre. Gerhard Richter trat in den frühen 1960er Jahren als Maler, der die Amateurphotographie als Vorlage benutzte und in Ölbilder verwandelte, in die Kunstwelt. So bekam er früh das Etikett des „Photorealisten“ aufgeklebt. Das gibt jedoch die Vielfalt seiner Bilderfindungen, mit denen er bis heute sein Publikum überrascht, nur unzureichend wieder. Unter anderem hat er auch selbst zur Kameras gegriffen und eindrucksvolle Bilder und Portraits von seinen Zeitgenossen geschaffen. Mittlerweile wird auch sein photographisches Werk in seiner Einzigartigkeit gewürdigt. Die Düsseldorfer Galerie Sies + Höke zeigte eine Einzelausstellung mit Landschafts- und Portraitaufnahmen, die Richter als Unikate und limitierte Editionen geschaffen hat. Das große Mao-Portrait aus dem Jahr 1970 lässt ihn zu einem Großvater der Großbildphotographie der Düsseldorfer Schule werden. Seine Landschaftsaufnahmen erinnern an die seines Dresdner Landsmanns Caspar David Friedrich, seine Künstlerportraits wie die von Gilbert & George sind so subtil wie eindrucksvoll und zeigen ihn als wachen Beobachter der zeitgenössischen Szene.

Köllefornia informiert:    Über das Buch: So sah man Fotoarbeiten von Gerhard Richter noch nicht allzu oft. Hier wird seine Beschäftigung mit dem Medium ideal und interessant aufbereitet. Ein Text des Schweizer Kunsthistorikers Dieter Schwarz ergänzt dieses fantastische Buch über einen kleinen Teil seines riesigen Schaffens. Über Gerhard Richter: Der Maler, Grafiker und Fotograf Gerhard Richter ist einer der renommiertesten Künstler der Gegenwart Deutschlands. Nach der Ausbildung zum Schriften- und Werbemaler studiert er von 1951 bis 1956 an der Kunstakademie in Dresden und arbeitet anschließend bis 1961 als Meisterschüler. Dann flieht er nach West-Deutschland und setzt bis 1964 sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort. Während dieser Zeit prägt er mit Sigmar Polke und Konrad Fischer (Lueg) den Begriff des "Kapitalistischen Realismus" (kritische Auseinandersetzung mit der Kunst der sozialistischen Staaten und der westlichen Konsumgesellschaften).

1967 ist er Gastdozent an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg und 1968/69 Kunsterzieher in Düsseldorf. An der dortigen Kunstakademie ist er von 1971 bis 1993 Professor für Malerei. Gemeinsam mit Blinky Palermo reist er 1970 nach New York. In Zusammenarbeit mit dem Künstler fertigt Richter bis 1972 singuläre Skulpturen an. 1972 nimmt er an der XXXVI. Biennale in Venedig und bis 1997 an der documenta 5 bis 10 teil. Als Gastprofessor ist er 1978 an dem Nova Scotia College of Art in Halifax und 1988 an der Städelschule, Frankfurt a.M. tätig. 1983 siedelt er nach Köln über. Seit den 1980er Jahren erhält er zunehmend internationale Anerkennung. So wird in mehreren Städten Europas 1993/94 eine umfassende Retrospektive gezeigt. Anlässlich seines 70. Geburtstages präsentiert das Museum of Modern Art in New York 188 seiner Werke; es ist die größte Ausstellung, die das Museum je einem lebenden Künstler gewidmet hat. 2005 wird das Gerhard-Richter-Archiv in Dresden eingerichtet.

Köllefornia's Internet-Tipp:
http://www.schirmer-mosel.de/deutsch/index.htm